Lesarten bild-textlicher Verweise im Superhelden-Comic
Softcover, 206 Seiten, s/w und farbig, 23,5 x 15,5 x 1,6 cm
ISBN: 9783962340131
»Comics sind keine Kunst. Zwar finden sie ihr Publikum immer öfter in Museen und Galerien, erscheinen in Ausstellungskatalogen, luxuriös ausgestatteten Alben und prächtigen Faksimile-Editionen. Sie sind dennoch mehr: Unterhaltung. Insbesondere der US-amerikanische Superhelden-Comic ist ein Unterhaltungsprodukt, dessen Komplexität, Tiefe und innere Geschlossenheit kein anderes Mainstream-Medium im 20. oder 21. Jahrhundert erreicht hat.
Comics haben eine lange Tradition – und der Mainstream-Comic schöpft aktiv aus dem reichen Fundus an Erzählungen, die seit Jahrzehnten publiziert werden. Insbesondere die Comic-Hefte der Verlage DC und Marvel schreiben die Sagas ihrer Superhelden bereits seit über 80 Jahren weiter. Jeden Monat. In hunderten Publikationen. Bis heute.
Die Menge an Comic-Wissen, die Leser_innen brauchen, um mit den Entwicklungen dieser Comic-Universen mitzuhalten, ist unermesslich groß und wächst ungebremst weiter. Aber wer versteht all die Zitate, Anspielungen, Parodien eigentlich noch? Warum finden diese Geschichten immer noch ein Publikum, entfalten eine Strahlkraft über das Medium Comic hinaus in den Fernsehbereich und ins Kino hinein?
Anhand zweier Comic-Meisterwerke versucht dieses Buch, Antworten zu geben. The League of Extraordinary Gentlemen und Batman and Son stehen exemplarisch für eine Art des Erzählens, in der vergangene, lange vergessene Geschichten zu neuen, weitverzweigten Mythen verbunden werden. Konzeptuell anspruchsvoll. Grafisch avanciert. Und verdammt unterhaltsam.